Anfang 2006 wurde Dinobasher - Starring Bignose the Caveman entdeckt. Es handelt sich dabei um einen unveröffentlichten Prototyp für das Sega Master System, welches von Optimus Software unter der Leitung von Codemasters entwickelt wurde.

Fakten

Entwickler/Herausgeber: Optimus Software / Codemasters
Plattform: Sega Master System
Release: Prototyp
Genre: Jump´n Run
Spieleranzahl: 1-2

Entwicklung

Dinobasher wurde 1991 unter dem Titel Bignose the Caveman auf dem Nintendo Entertainment System veröffentlicht. Bignose´ Lizenz wurde 1993 auf das Master System portiert und man begann damit, die MS Version zu entwickeln. Das UK Magazin Sega Power reviewte das Game auf schreckliche Art und Weise in seiner März-Ausgabe von 1994. Obwohl das Spiel fast fertig gestellt war, wurde es niemals veröffentlicht. Vielen Zockern, die das Game vom NES kannten, blieb das Spielen von Dinobasher auf dem Master System somit verwehrt. Doch einige Prototypen kamen den Entwicklern abhanden (u.a. an das besagte Sega Power Magazin) und Dinobasher fand einen Weg in die Öffentlichkeit, wenn auch sehr limitiert. Erst 2006 konnte Bock für seine Seite SMS Power! einen Prototypen ergattern. Wie viele genau existieren ist fraglich, zumindest was die Originale angeht, welche in Form einer Codemasters Cartridge auftauchten. Warum Dinobasher nicht veröffentlicht wurde könnte damit zusammenhängen das dieses Spiel dazu neigt, sehr oft abzustürzen. Möglicherweise waren die Entwickler nicht in der Lage, diesen Bug zu beheben.


Gameplay

Zu Beginn des Spiels sehen wir Bignose the Caveman aus seiner Hütte laufen. Er sieht ein Pterodactyl vor seiner Hütte herumfliegen und bekommt mächtig Hunger. Also macht er sich auf die Jagd nach dem leckeren Geflügel. Eine Jagd, die zu einem echten Abenteuer über vier große Inseln wird.

Bignose lässt sich fabelhaft steuern. Nur während er springt fehlt eine Animation, die es besser aussehen lassen könnte. Natürlich dient ein Button zum Springen und der andere Button zum Schwingen seiner Waffe: Einer schlagkräftigen Keule. Drückt man auf dem Steuerkreuz nach unten und gleichzeitig beide Buttons, gelangt man in das kleine Menü mit gekauften Zaubersprüchen. Drei an der Zahl kann Bignose gleichzeitig mit sich herumtragen. Mehr zum Thema Magie und Power Up´s gibt es im gleichnamigen Abschnitt. Zunächst einmal möchte ich gern alle interessanten Punkte erwähnen, die mir während des Spielens aufgefallen sind. Die Grafik schlägt die NES Version in meinen Augen gnadenlos. Bei Dinobasher ist nicht zuletzt der markante Stil von Codemasters ausschlaggebend dafür (die Farbpalette des Master Systems wurde hier komplett genutzt). Auch der Sound ist besser als auf dem NES, wobei die Soundtracks vollkommen unterschiedlich sind. Allein die Titelmelodie macht sofort gute Laune und das ändert sich auch während des gesamten Spiels nicht mehr.

Nun zu den Leveln: Diese haben oftmals das gleiche Design, allerdings mit verschiedenen Farbsets. Während man die vier großen Inseln besucht und bei deren Durchreise vom Strand zur Mitte vordringt, ändert sich das Szenario. Vom klassischen prähistorischen Dschungel mit tiefen Schluchten und teilweise bewässerten Arealen bis hin zu Höhlen und luftigen Wolkenlevels ist alles mit dabei. Manchmal bewegt sich der Bildschirm von allein nach rechts, was den Spieler zwingt, dieser Geschwindigkeit mitzugehen (wie z.B. auch in Sonic the Hedgehog, Level 2 der Bridge Zone). Wenn Bignose eine Insel verlässt, benutzt er seine Waffe, der bereits erwähnte Keule, als Propeller. Das sieht nicht nur sehr lustig aus, sondern gibt dem Spiel nochmals Abwechslung. Außerdem gibt es in den Levels extrem viele versteckte Ebenen, die man meistens durch Zufall findet. Manchmal landet man in den Wolken um Knochen (der Währung in diesem Spiel) zu sammeln oder man findet einen Shop vor. Neben dieser Knochen-Währung, gibt es zusätzlich ein Scoring System sowie einen Timer, der während eines Levels abläuft. Doch in Probleme bringt einen dieser Timer nicht, da man genügend Zeit zur Verfügung hat den Level locker zu beenden. In den Leveln liegen kleine graue Felsbrocken herum. Wenn man dagegen schlägt, findet man manchmal Zauber oder Power Up´s, allerdings auch oftmals Fallen. In einem Level auf Monster Island (mit einem dunklen Nachthimmel) ist mir ein Bug aufgefallen. Wenn Bignose gegen einen bestimmten Stein schlägt, sieht man für einen kurzen Moment eine defekte Grafik, die mich in diesem Augenblick an den Bignose auf dem Cover des Spiels erinnerte. Ich weiß nicht genau was das zu bedeuten hatte, etwas besonderes passierte danach nicht.

Zu den Gegnern: Dinosaurier gibt es in dem Spiel genügend. Manche sind Standard-Gegner, manche Bosse, teils auch geflügelt. Dazu kommen Planzen, Insekten, Wasserbewohner, Ratten und noch mehr. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels erhöht sich, je weiter man im Spiel voran kommt. Wenn man gut genug ist und es schafft, kein Leben zu verlieren, kann man sich soweit ausrüsten, dass es sehr einfach werden kann das Spiel zu beenden. Doch auf der letzten Insel kann man trotzdem eine Menge Leben lassen. Hier noch einmal die vier Inseln mit Namen:

  • Paradise Island
  • Monster Island
  • Terror Island
  • Chaos Island
     


Als nächstes möchte ich mehr über den Einsatz von Magie, den Power Up´s und Shops erzählen.

Magie & Power Up´s

Mit den gesammelten Knochen landet man in der Regel nach ein paar Levels vor drei verschiedenen Steinhütten. In diesen befinden sich Händler. Diese sind lustig anzusehen und toll animiert. Sie haben Namen wie Barney, Leroy oder Howard. Und dann heißt der Main Character "Big Nose"? Nunja, zurück zum Thema: In den Geschäften hat man die Wahl zwischen einigen Goodies und Zaubern. Unter den Goodies befinden sich u.v.a. Dinge wie Power Stones (stärkere Steine, die Bignose auf die Gegner schleudert), Hard Feet (Bignose kann damit auf Gegner springen ohne Schaden zu nehmen) oder Fast Stoning (womit er die Steine schneller schleudert). Außerdem kann Bignose bis zu drei Zaubersprüche kaufen. Jump Spell ermöglicht es, viel höher zu springen. Der Stun Spell friert die Gegner ein (sehr nützlich bei Bosskämpfen) und der Light Spell ist ein Blitzschlag, der alle Gegner auf dem Bildschirm trifft. Es gibt aber durchaus noch mehr Power Up´s und Zauber in diesem Game. Extra Leben kann man übrigens auch in den Shops erwerben. Ein weiterer kleiner Bug ist, wenn man während eines Bosskampfes ins Zaubermenü geht und es danach wieder verlässt, dann ist die Bosskampf-Musik weg und stattdessen hört man die Standard-Musik des Levels.

Gordman´s Meinung

Dinobasher Starring Bignose the Caveman ist ein feines Jump´n Run. Mich hätte es wirklich sehr interessiert, wie dieses Spiel geworden wäre, wenn man es zu 100% fertig gestellt hätte. Hier und da fehlen Animationen und kleinere Bugs sind vorhanden. Schade das man sich gegen einen vollständigen Release entschieden hat. Denn wenn ich an Spiele wie 20 Em 1, Alf  oder das völlig missratene Championship Hockey denke, weint mein Zockerherz. Denn mit Dinobasher hätte man auf dem Master System ein Spiel gehabt, das bestimmt einige Fans bekommen hätte. Sicher hätte es trotzdem kritische Stimmen gegeben, aber bei weitem weniger als bei den eben erwähnten Titeln, die man besser nie released hätte. Bignose ist ein echt liebenswerter Protagonist und hat nicht umsonst zwei Spiele auf dem NES bekommen.

Erhältlichkeit

Viele Seiten bieten die ROM zum Download an. Cartmodds tauchen auch des öfteren auf. Ein Original Prototyp ist äußerst schwer zu bekommen, weshalb ich die Nutzung einer Flash Cart befürworte, wenn man es auf dem heimischen TV zocken möchte.

Links

Eintrag auf SMS Power!: Dinobasher


Thanks to SMS Power! for the screenshots!


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